Dienstag, 15. März 2011

"Haha"- Schadenfreude in solchen Zeiten?

Heute zeigt sich leider einmal mehr, wie wenig Fingerspitzengefühl so manche Menschen doch haben.

Es ist ein Dienstagabend, wie es viele zuvor gab. Es wird Fußball gespielt, wie es oft zuvor der Fall war. Aber es ist eben kein "normaler" Dienstagabend.

Vor vier Tagen bebt die Erde in Japan, viele Menschen sterben, viele können sich retten. Es folgt eine gigantische Flutwelle, ein Tsunami, viele Menschen sterben, andere können sich retten. Atomkraftwerke explodieren und ein GAU droht oder hat eingesetzt. Viele Menschen fürchten die Atomwolke, viele Menschen werden sterben, viele Menschen werden erkranken, viele werden die Konsequenzen erst später zu spüren bekommen.
Und dennoch gibt es tatsächlich Leute, die an einem solchen Tag Schadenfreude empfinden können, die tatsächlich ein banales Fußballspiel zu einem weltbewegenden Ereignis stilisieren, die anscheinend noch nicht realisiert haben, dass es einige Menschen auf unserer Erde gibt, die gerade um das nackte Überleben kämpfen?
Ich möchte sagen, es schockiert mich, diese Naivität, diese Engstirnigkeit, diese Ignoranz, aber ich kann es nicht sagen, denn es zeigt nur einmal mehr, wie wenig Solidarität und wie wenig Mitgefühl in der nationenübergreifenden, globalisierten Gesellschaft herrscht.

Man mag mir nachsagen, das Leben muss doch weiter gehen, stell' dich hier jetzt doch nicht so an. Aber in solchen Momenten kann das Leben nicht einfach weiter gehen, es darf nicht einfach weiter gehen.

Fußball ist die wohl wichtigste Nebensache der Welt, das ist klar, aber Fußball darf kein Allheilmittel sein, er kann es nicht sein und er wird es nie werden, denn dafür sind die wirklichen Hauptsachen viel zu wichtig.

Montag, 14. März 2011

Atomkraftwerke vom Netz?

Was entbrennen zurzeit nicht wieder für Diskussion, um die Atomkraft und die Energiepolitik. Klar ist, nach den Geschehnissen, den schrecklichen Katastrophen in Japan muss gehandelt werden. Dies sollte jenseits jeglicher, ideologischer Grenzen Jedem bewusst sein.
Doch darf man eine Debatte so führen, wie sie gerade geführt wird? Auf dem Rücken zahlreicher Opfer, auf dem Rücken ängstlicher und unsicher Menschen?
Ich sage: Nein!
Der Anlass darüber nachzudenken, nun endlich alte und unsicher scheinende Kraftwerke vom Netz zu nehmen ist sicherlich richtig. Aber dies mit falschen Befürchtungen aufzuheizen ist völlig falsch und schürt lediglich Panik und Streitsucht.

Kühlen Kopf muss man nun bewahren. Sachlich und argumentativ darüber nachdenken, was nun die beste Lösung ist.

Die Frage, die sich mir allerdings stellt, wieso haben die nun so schlau daher redenden, nicht vor etlichen Jahren schon den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie eingeleitet und verabschiedet? Auch sie beließen es bei einem Ausstieg auf Zeit! Wieso hat man nicht vor Jahren schon die Infrastruktur für erneuerbare Energien geschaffen? Neue Leitungen zur Versorgung!

Wir können nach wie vor nicht allein von regenerativer Energie leben, weil man die Struktur für diese nicht hat. Wieso will man aber die Energie, beschwert sich gleichzeitig jedoch auch darüber, dass es Überlandleitungen geben soll?

Diese Ideologie, die hinter all diesen Debatten steckt, muss aus dieser Diskussion raus, denn Eines ist doch jedem bewusst, es geht um die Sicherheit der Menschen und die Zukunft unseres Landes. Deutschland war und ist ein Vorreiter in der Energiepolitik, man ist ein Land mit hoher Innovationsfähigkeit. Wieso nutzen wir diese denn dann nicht einfach?

Es gilt aufzuwachen!

Atomkraft Nein Danke!?
Ideologiefreie Ideen, Ja Bitte!