Der FC Barcelona schlägt seinen „Erzfeind“ Real Madrid in deren Stadion mit 6:2. Zeit für große Jubelarien vor den Spielern Reals? Zeit sich für all die Sprüche, die im Vorfeld getätigt wurden zu rächen? Nein. Jubel Ja. Aber mit Stil.
Jose Mourinho, man kann halten von ihm, was man will, sicherlich gibt es Trainer, die sportlicher, die fairer sind. Doch in der Minute des Champions-League Sieges 2010 gegen seinen alten Lehrmeister Louis van Gaal und den FC Bayern bleibt er auf dem Boden, gibt dem Unterlegenen fair die Hand und freut sich im Anschluss ruhig und stilvoll mit seiner Mannschaft.
Dies alles waren Beispiele aus dem Fußball. Nehmen wir noch das Boxen. Hier gehört es zum guten Ton, vor einem Kampf die verbale Keule rauszuholen, Psychospielchen zu betreiben. Doch nach dem Kampf, wenn man ihn als Sieger beendet, geht man zu seinem Gegner, gibt ihm die Hand, gratuliert ihm zu seinem Kampf und zeigt dadurch Größe.
Einen Gegenspieler nach einem verschossenen Elfmeter mit unschönen Kraftausdrücken zu titulieren ist dabei kein Zeichen von Größe, sondern wohl viel mehr ein Zeichen von diebischer Infantilität. Einen Gegner mit höhnischem Applaus oder Gesängen zu versehen nach einem Sieg ist kein Zeichen von Größe, sondern wohl viel mehr ein Zeichen von Schwäche. In Richtung Gegner provozierend und gar aufreizend zu jubeln ist kein Zeichen von Größe, sondern wohl viel mehr ein Zeichen von Größenwahn.
Es gilt ein Leitspruch: Größe zeigt man in der bittersten Niederlage, wahre Größe im Moment des großen Triumphes.